Der Weg vom Auftragsgespräch bis hin zur fertigen Workshop-Partitur
Im letzten Newsletter habe ich Dir von meiner Haltung erzählt, mit der ich meine Workshops konzipiere und anbiete.
Heute lass ich Dich wieder durch das Guckloch Newsletter in mein Büro schauen. Du wirst sehen, welche Vorbereitungsschritte stattfinden, bevor ich dich in einem meiner Workshops begrüßen kann.
Es gibt folgende Schritte, bis ein Workshop fertig vorbereitet ist.
1. Auftragsgespräch und Rahmenbedingungen klären:
Inkludiert in das Angebot meiner Workshops ist immer ein Auftragsgespräch mit dem/der Auftragsgeber*in. Dies ist entweder der/die Personalentwickler*in oder die Führungskraft. Dieses Gespräch dauert zwischen 45 Minuten und 2 Stunden. Je nachdem, wie umfangreich der Workshop werden soll. In diesem Gespräch besprechen wir, was die Themen sind.
Die ausschlaggebenden Fragen sind jeweils:
Was soll sich durch diesen Workshop verändern?
Was soll Sinn und Zweck von diesem sein?
Dieses Gespräch unterstützt den/die Auftraggeber*innen, diese Fragen für sich und für den Betrieb zu klären. Wenn wir diese Frage geklärt haben, gebe ich diverse Vorschläge, wie der Ablauf und die sinnvolle Mindestdauer sein kann. Wir einigen uns auf eine Variante, die Anzahl Teilnehmer*innen und die finanziellen und räumlichen Rahmenbedingungen. Bei größeren Aufträgen schicke ich das fertige Angebot auf Basis des Gespräches.
2. Auftragserteilung:
Das Prozedere der Auftragserteilung ist unterschiedlich:
Einfach ist es in Wirtschaftsbetrieben.
Eher aufwändig ist das Prozedere in öffentlichen Betrieben.
Mit Abstand am aufwändigsten ist das Auftragsprozedere bei Aufträgen in Südtirol. Als Schweizerin wohnhaft und damit auch steuerpflichtig in Salzburg/Österreich – das lässt dort die bürokratischen Vorgaben und Hürden auf verrückte Art und Weise kumulieren.
Ist der Vertrag erfolgreich erteilt, kann es in den Vorbereitungen weitergehen.
3. Recherche Zielgruppe:
Im Jahr 2022 arbeite ich schwerpunktmäßig für Universitäten, Orchester und Musikschulen, in Sozialbetrieben, am Ministerium und in der Dentalbranche. Kommt eine neue Zielgruppe oder Branche hinzu, recherchiere ich, was die allgemeinen und die besonderen Themen dieser Zielgruppe sind. Damit kann ich das Thema des konkreten Workshops einbetten in die aktuellen Themen dieser Zielgruppe und/oder dieses Betriebes.
4. Informieren:
Jetzt habe ich die Themen, welche zu bearbeiten sind. In meinem großen Methodenkoffer suche ich die Vorgehensweisen heraus, die für die Zielgruppe und Themen geeignet sind und mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. Wenn ich in meinem Methodenkoffer nichts Geeignetes finde, recherchiere ich, kaufe neue Fach-Bücher, besuche ich Weiterbildungen oder frage meine Kolleg*innen um Rat.
5. Partitur erstellen:
Spätestens jetzt wird es kreativ in meinem Büro. Ich erstelle eine genaue Partitur für den Workshop. Sie ist immer so aufgebaut, dass ein aufbauender roter Faden durch die Workshop-Tage geht. Da ich zu Beginn des Workshops die Wünsche und "No-Gos" der Teilnehmer*innen abfrage, ist die Partitur so aufgebaut, dass ich die Bedürfnisse der TN mit einspielen kann. Dies führt dazu, dass sich die TN gleich zu Beginn auf Augenhöhe in den Arbeitsprozess des Tages miteingebun-den fühlen.
6. Unterlagen für die Teilnehmer*innen herstellen:
Unterlagen erstelle ich bei den fachlichen Workshops. Mir ist es wichtig, dass die Teilnehmer*innen schöne Unterlagen haben, in denen sie während dem Workshop ihre eigenen Themen bearbeiten können. Zusätzlich haben die TN dann etwas, um als Erinnerung mit nach Hause zu nehmen. Bei den Team-entwicklungen gibt es Unterlagen nur fallweise.
7. Protokoll:
Die TN bekommen sowohl bei fachlichen Workshops als auch bei Teamentwick-lungen immer ein Protokoll von meinen verwendeten PowerPoint-Folien und den bearbeiteten Flipcharts. Integriert in dieses Protokoll sind Fotos von all den kreativen Dingen, die die Teilnehmer*innen selbst erarbeitet oder gestaltet haben. Je nach Kontext füge ich nach Absprache auch Fotos vom Workshop dazu.
So haben die TN ein Protokoll, in dem sie wie in einem Fotobuch den Workshop jederzeit wieder erinnern können, zusammen mit den Unterlagen.
8. Büro-Koffer packen:
Ist alles vorbereitet, wird der Büro-koffer mit allen Utensilien gepackt.
Zu den Workshops, die weniger weit entfernt sind als 100 km oder wenn der Ort mit den Öffis nicht erreichbar ist, fahr ich mit dem Auto.
Alles was weiter ist, reise ich nach Möglichkeit mit dem Zug mit dem Klimaticket. Wenn der Ort sehr weit weg ist, z. B. in Norddeutschland, fliege ich.
Herzlichst,
Angela Büche
! Vorschau - Ein Guckloch in mein Büro (Teil 3) !:
Im nächsten Newsletter lasse ich dich thematisch in einen konkreten Workshop schauen. Thema: Change-Prozess
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