Themen in diesem Blog: Was ist das Geheimnis vom Kammerton?
Was kann der Kammerton als Metapher im Leben für eine Bedeutung haben?
Interview
Liebe Leser*innen,
Movida: Ich habe mir vom letzten Blog gemerkt, dass es sehr wichtig ist, dass Instrumente gut eingestimmt werden, bevor wir miteinander musizieren.
Du hast gesagt, dass es sich ähnlich verhält mit den verschiedenen Saiten des Menschseins wie mit den Saiten eines Musikinstrumentes:
"Für ein gelingendes Leben ist es Voraussetzung,
dass wir unsere Gedanken, Gefühle und unseren Körper immer wieder
auf uns selbst und auf das Leben einstimmen"
Nun meine Frage: Gibt es beim Stimmen noch etwas zu beachten? Wie weiß ich beispielsweise, auf welche Tonhöhe die Saiten zu stimmen sind? Gibt es auch da etwas, was ich von den Musiker*innen lernen kann? Angela: Ja!
Wenn ich nur für mich allein zuhause spiele, kann ich im Grunde genommen die Tonhöhe wählen, die ich will.
Sobald ich mit anderen Musiker*innen zusammenspiele, geht es um den sogenannten Kammerton. Auf den einigen sich die Musiker*innen.
Als Kammerton wurde das a´ festgesetzt, welches aber von der Anzahl Hertz, sprich von der Tonhöhe, nicht absolut ist. In der Regel wählt man ihn zwischen 440 und 443 Hertz.
Vielleicht erinnerst du dich an die klassische Stimmgabel, die wir früher hatten, bevor es elektronische Stimmgeräte gab? Sie klingt im Kammerton a´= 440 Hertz.
Spielt man aber beispielsweise auf historischen Instrumenten Musik aus der Barockzeit, so wird ein deutlich tieferer Kammerton gewählt.
Die konkrete Wahl des Kammertons hängt vom Repertoire, der Art der Instrumenten und den Vorlieben bezüglich Klangqualität ab.
Je höher der Kammerton, umso lauter klingen in der Regel die Instrumente, dafür schwingen sie nicht gleich frei, wie wenn sie tiefer gestimmt sind.
Zudem gibt es verschiedene Vorlieben in den verschiedenen Orchestern, Ländern und Kulturen. Bei der Wahl des Kammertons ist vieles zu berücksichtigen. Movida: Und was können wir davon lernen? Angela: Wir sind als Mensch nicht allein auf dieser Welt. Wir sind immer darauf angewiesen, mit anderen Menschen zusammen zu leben und zu arbeiten, und dies im Kontext einer Gesellschaftsstruktur.
Es macht daher wenig Sinn, wenn wir uns ausschließlich auf uns selbst einstimmen. Es ist wichtig, dass wir uns auch auf die Anforderungen im beruflichen und privaten Leben abstimmen.
Stell dir einen Musiker vor, der nach seinen eigenen Vorlieben die Höhe des Kammertons wählt, um sich damit in ein Orchester zu setzten, ohne zu beachten, ob seine Stimmung passt. Stell dir vor, wie dies klingen würde!
Es ist essenziell, sich auch mit dem „Kammerton“ im entsprechenden Lebensfeld zu beschäftigen, damit wir uns selbst immer wieder auf diesen einstimmen können.
Wir leben derzeit in einer Umbruchszeit. Vieles verändert sich und niemand weiß, wohin die Welt sich entwickeln wird. In solch agilen Zeiten ist es sehr hilfreich, wenn du auf den sich verändernden Kammerton in der Gesellschaft achtest und dich regelmäßig auf dich selbstbestimmt einstimmst. Movida: Empfiehlst du als „Einstimmungsinstrument“ für die Menschen das Zürcher Ressourcenmodell ZRM®? Angela: Ja, dafür eignet es sich einfach wunderbar!
Ich persönlich stimme mich laufend mit diesem auf mich selbst und auf mein privates und berufliches Leben ein. Movida: Wann gibst du wieder einen solchen Workshop in Wien? Angela: Hier siehst du Termine von offenen Workshops:
Ich freu mich, wenn wir uns dort sehen!
Herzlichst, Angela Büche MSc.
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